Tierschutz-Tipps für heisse Tage und laue Nächte

HUNDE
Während den heissen Tage soll auf anstrengende Aktivitäten mit dem Hund, wie zum
Beispiel Joggen, verzichtet werden. Für Spaziergänge sind die kühlen Morgen- und
Abendstunden zu wählen.
NAGER UND VÖGEL
Meerschweinchen und Kaninchen sowie Vögeln, die in Gehegen im Freien leben,
müssen genügend Schattenplätze und Wasser zur Verfügung stehen. Als
Schattenspender können ein künstlicher Sonnenschutz oder Sträucher und Bäume
dienen. Die Tiere müssen jederzeit die Möglichkeit haben, in den Schatten
auszuweichen.
PFERDE
Zwar verkraften Pferde selbst grosse Temperaturschwankungen relativ gut. Doch
hellhäutige Tiere können Sonnenbrand bekommen. Bei extremer und andauernder
Hitze laufen auch Pferde Gefahr, einen Hitzschlag zu erleiden. Wenn möglich
sollten Pferde und Esel in den Sommermonaten in der Nacht oder morgens und
abends auf die Weide gelassen werden, auch um der Mückenplage vorzubeugen. Zu
berücksichtigen ist, dass ein Pferd bei grosser Hitze oder Anstrengung bis zu 60
Liter Wasser pro Tag benötigt. Das Reiten sollte im Sommer möglichst entweder
auf den frühen Morgen oder auf den Abend beschränkt werden.
KÜHE
Kommt zur Hitze eine hohe Luftfeuchtigkeit dazu, geraten laktierende Kühe
bereits ab 25 Grad Celsius in einen Hitzestress. Umsichtige Bauern haben deshalb
bereits begonnen, ihre Ställe mit Sprühanlagen oder Ventilatoren auszurüsten,
welche den Tieren Abkühlung verschaffen. Auf der Weide müssen genügend
Schattenplätze für das Rindvieh vorhanden sein. Am einfachsten ist es aber, den
Weiderhythmus zu ändern, indem man Kühe tagsüber im kühlen Stall und nachts,
wenn Hitze und Mückenplage abflauen, weiden lässt.
SCHWEINE
Besonders hitzeanfällig sind Schweine, da sie über keine Schweissdrüsen verfügen
und somit nicht schwitzen können. Erleichterung verschafft ihnen am
nachhaltigsten eine Dusche. Entweder kann ein Bauer die Tiere ab und zu mit dem
Schlauch abspritzen oder er installiert einfache Duschen im Auslauf, welche die
Schweine selber mit dem Rüssel auslösen können, wenn ihnen danach ist. Für
Freilandschweine kann man im Naturboden auch eine Suhle anlegen. Da die Haut des
Schweines der menschlichen stark ähnelt, können Schweine an der prallen Sonne
rasch einen Sonnenbrand kriegen. Wichtig ist deshalb, dass ihnen ein
Schattenplatz zur Verfügung steht.
HÜHNER
Sobald es zu heiss wird, legen Hühner weniger und kleinere Eier. Da sie
ebenfalls nicht schwitzen können, beginnen sie bei Temperaturen gegen 30 Grad zu
hecheln. Hält die Hitze länger an, werden sie immer mehr geschwächt und können
an einem Kreislaufkollaps sterben. Gut isolierte Ställe und fleissiges Lüften
sowie Schattenplätze, z.B. Büsche im Auslauf, sind probate Mittel, um Hühner vor
Hitze zu schützen.
SCHAFE
Häufig werden Schafe während des Sommers auf grossen Weideflächen in den
Berggebieten gehalten. In der Regel sind diese Gebiete ausreichend strukturiert,
so dass die Tiere den Schatten aufsuchen können, wenn es ihnen zu heiss wird.
Wichtig ist jedoch, dass sie ständig Zugang zu frischem Wasser haben. Sehr viele
Schafe werden indessen auch im Unterland von Hobbytierhaltem gehalten. Hier ist
es ganz wichtig, dass die Schafe Zugang zu Unterständen oder Schattenplätzen
unter Bäumen und Büschen haben. Es ist sinnvoll, den Zustand der Schafe, Futter,
Wasser und Unterstand täglich zu kontrollieren. Da die Hausschafarten keinen
Fellwechsel durchmachen, müssen sie zudem einmal im Jahr zwingend geschoren
werden.
ZIEGEN
Ziegen sind sehr hitzeresistent, wogegen sie auf Nässe sehr empfindlich
reagieren. Die genügsamen Tiere passen sich der Hitze an, indem sie schwitzen.
Wichtig ist, dass Ziegen Zugang zu Wasser und zu Schattenplätzen haben, zumal
sie im Schatten auch besser vor Fliegen und Mücken geschützt sind.
- Mehr Information | Merkblatt Schweizer Tierschutz STS:
Gesetzliche Bestimmungen zur Tierhaltung im Freien für Rinder, Schafe, Ziegen
und Pferde